Demeter Rhodocanakis (1840-1902)

„... Deshalb war denn doch ein griechischer Schwindler, Herr Demeter Rhodocanakis in der Benutzung der Bibliophilen-Maske sehr viel geschickter. Sie deckte seinen Fürstentitel. In dem Viertelhunder seiner Pracht- und Privatdrucke, die er zur Grundleguang seiner Familiengeschichte herausgab und in denen er nirgends vorhandene Werke zitierte, gab er sich das Ansehen eines emsigen Bücherforschers, der in alten Drucken und Handschriften seiner historischen Studien wegen herumstöberte.

Auf den Prachteinbänden seiner Bibliothek, über die er zu verbreiten verstand, daß sie Zehntausende Bücher berge, obschon ihre Londoner Versteigerung nur 1877 Lose aufzählte, erglänzte das kaiserliche Wappen. Und er wußte die Bücher, die er sich zusammenholte, klug auszuwählen; nach dem geschichtlichen Wert den sie für ihn hatten, alte echte Provenienzexemplare an eine solche Stelle zu rücken, an der sie seines Namens Ruhm zu preisen schienen.