Der kleine Unterschied...

In den allmählichen Abstufungen einer Bibliofilie wird der Bibliomane aus dem Bibliophilen. Wer will entscheiden, wo der gute Buchfreund aufhört, sich in den schlechten verwandelt. Das ist eine Frage der Moral. Und wer will die genaue Grenzlinie ziehen zwischen dem dummen und dem klugen Sammler; zwischen Wahnwitz und Weisheit; zwischen der Büchertollheit ungestümer Sammler und der Bücherwut krankhafter Veranlagung; zwischen Leidenschaft und Liebe.
(Bogeng: „Die großen Bibliophilen“,
Verlag von E.A. Seemann, Leipzig, 1922)

Der Bibliophile fügt sorgsam bedächtig einen Band zu dem anderen, nachdem er ihn mit allen Sinnen und ganzem Verstande durchforscht hat; der Bibliomane packt Bände auf Bände, ohne ihnen auch nur einen Blick zu gönnen.
(Charles Nodier)